VerPlaPoS

VerPlaPoS

Verbraucherreaktionen bei Plastik und dessen Vermeidungsmöglichkeiten am Point of Sale
Beschreibung

Der Verbraucher als Käufer von Produkten, die aus Plastik bestehen oder mit diesem verpackt sind, spielt eine entscheidende Rolle für den Plastikkonsum in Deutschland. Ein kompletter Verzicht auf Plastik im Alltag ist nur mit hohen Einschränkungen bzw. gar nicht möglich. Außerdem ist vielen Konsumenten nicht klar, wie viel Plastik sie durch den Kauf eines Produktes in Umlauf oder in die Umwelt bringen. Der Einsatz von Kunststoffen kann aber vom Konsumenten durch gezielte Wahl des Produkts am Point of Sale (PoS) beeinflusst werden (z.B. Wahl von kunststofffreien Produkten). Vor diesem Hintergrund wurde in diesem Projekt untersucht, inwiefern der Verbraucher durch seine Kaufentscheidung am PoS das Entstehen von Kunststoffabfällen vermeiden kann und inwiefern man ihm z.B. durch verschiedene Vermeidungsstrategien hierbei Hilfestellung leisten kann. Dies wurde exemplarisch an den Anwendungen „Lebensmittelverpackung“ und „Bekleidungstextilien“ untersucht. Erstere wurden gewählt, da sie absolut gesehen die höchsten Kapitalkosten für die Umwelt aufweisen (UNEP 2014). Textilien wurden gewählt, da der Kunststoff bei diesen funktionsgebend ist, ein hoher Anteil an synthetischen Fasern verwendet wird und durch das Verpacken der Textilien viel Plastik anfällt.

Arbeitsschwerpunkte

  • Untersuchung des Verbraucherverständnisses/- verhaltens beim Kauf (bzw. Miterwerb) von Plastik
  • Aufzeigen von Plastikvermeidungsstrategien entlang der Supply Chains Textil und Lebensmittel
  • Ganzheitliche Bewertung verschiedener Kunststoffalternativen (Ökobilanzierung)
  • Entwicklung von neuen Produkten/Verfahren, die zur Reduzierung des/der Plastikkonsums/- verwendung beitragen

Ein Videoclip des DonauTV fasst das Verbundvorhaben zusammen.

AP 1 Projektkoordination und Projektmanagement

Ansprechpartner

Dr. Thomas Decker, Stadt Straubing, Theresienplatz 2, 94315 Straubing, E-Mail: thomas.decker@straubing.de

Projektpartner

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Forschungsstelle für allgemeine und textile Marktwirtschaft der Universität Münster, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Universität Stuttgart, Philipps-Universität Marburg, Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH

Kurzbeschreibung

Im übergeordneten AP1 übernahm die Stadt Straubing die Koordination des Konsortiums. Dies beinhaltete die inhaltliche, operationelle (Bindeglied Wissenschaft/KMUs) und organisatorische (Projekttreffen, TelKos, Berichte, Zeitplan etc.) Koordination. Daneben war die Stadt Straubing für die Öffentlichkeitsarbeit (wechselseitige und interaktive Kommunikation mit Stakeholdergruppen in der Untersuchungsregion und in Deutschland, Pressearbeit, Internetmedien etc.) verantwortlich.

AP 2 Einkaufsverhalten der Verbraucher beim Kauf von Kunststoffartikeln

Ansprechpartner

Prof. Dr. Klaus Menrad, Hochschule Weihenstephan- Triesdorf, Fachgebiet für Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe, Petersgasse 18, 94315 Straubing, E-Mail: klaus.menrad@wz-straubing.de

Projektpartner

Stadt Straubing, Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH

Kurzbeschreibung

In den Konsumfeldern „Lebensmittel“ (Verpackung) und „Bekleidungstextilien“ wurde das Verhalten von Konsumenten in den Geschäften der Partner im Stadtgebiet von Straubing bei ihrem Einkauf im Allgemeinen und speziell bezüglich Plastik erfasst. Ziel war es einerseits, das offene, beobachtbare Einkaufsverhalten und den damit verbundenen Plastikkonsum zu erfassen sowie andererseits das Wissen und das Problembewusstsein in Sachen Plastik zu eruieren. Des Weiteren wurden auch Motive beim Kauf von mit Plastik verpackten Lebensmitteln oder Textilien untersucht.

AP 3 Welche Rolle spielt Plastik für den Handel?

Ansprechpartner

Dr. Thomas Decker, Stadt Straubing, Theresienplatz 2, 94315 Straubing, E-Mail: thomas.decker@straubing.de

Projektpartner

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH

Kurzbeschreibung

Für die Kaufentscheidung der Konsumenten war das jeweilige Angebot am PoS sehr wichtig. Daher wurden das Sortiment von Praxispartnern des Lebensmittelhandels und des Textilhandels sowie die Entsorgungswege des anfallenden Plastikmülls in den Geschäften erfasst. Somit wurde ein Überblick auf Geschäftsebene über das jeweilige Plastikaufkommen erzielt. Die ausgewählten Geschäfte standen exemplarisch für verschiedene Ausprägungen des Lebensmitteleinzelhandels bzw. der textilen Warenwirtschaft.

AP 4 Plastik entlang der Wertschöpfungskette

Ansprechpartner

Sven Sängerlaub, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Giggenhauser Straße 35, 85354 Freising, E-Mail: sven.saengerlaub@ivv.fraunhofer.de

Kurzbeschreibung

Ziel des Arbeitspaketes war es, einen allgemeinen Überblick über das Aufkommen und den Einsatz von Kunststoffen (v.a. Zwischenverpackungen) in den Supply Chains für Textilien (Fokus: Funktionstextilien, Herrenoberbekleidung) und Lebensmittel zu erlangen. Dabei wurde untersucht, in welchem Bereich der Einsatz von Plastik notwendig, reduzierbar oder vermeidbar ist. So existieren innerhalb der Wertschöpfungsketten verschiedene Möglichkeiten, den Einsatz von Kunststoffen zu reduzieren bzw. zu vermeiden, z.B. durch Optimierung der Transportverpackungssysteme zwischen den einzelnen Stationen.

AP 5 Entwicklung und Bereitstellung alternativer Verpackungsvarianten

Ansprechpartner

Sven Sängerlaub, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Giggenhauser Straße 35, 85354 Freising, E-Mail: sven.saengerlaub@ivv.fraunhofer.de Projektpartner Stadt Straubing, Universität Stuttgart, Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH

Kurzbeschreibung

Für die praktische Erprobung alternativer Verpackungen und die Kommunikation mit Handel und Endkunden wurden geeignete Materialien entwickelt, Muster hergestellt und entsprechende Spezifikationen für Ein- und Ausgang der Prozesse zurVerarbeitung und zum Recycling aufgestellt. Es wurden dann verschiedene Verpackungsalternativen für den Lebensmittelbereich am IVV im Technikumsmaßstab für Pilotanwendungen hergestellt bzw. bei Industriepartnern produziert. Diese Muster repräsentierten unterschiedliche Ansätze für die Vermeidung oder Reduzierung des Kunststoffeinsatzes.

AP 6 Vermeidung von Plastik entlang der gesamten Textil Supply Chain

Ansprechpartner

Prof. Dr. Gerhard Schewe, Westfälische Wilhelms- Universität Münster, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, Universitätsstraße 14–16, 48143 Münster, E-Mail: orga@wiwi.uni-muenster.de Projektpartner Stadt Straubing, Universität Stuttgart

Kurzbeschreibung

Im Rahmen eines Business Case wurden innovative Strategien zur Analyse der gesamten Textil Supply Chain auf vermeidbaren Kunststoff-Einsatz zusammen mit den Praxispartnern aus der Textilbranche entwickelt. Es wurde zunächst der Untersuchungsgegenstand definiert und abgegrenzt und anschließend ein Lastenheft zur Analyse des Ist-Zustandes, zur Formulierung des Soll-Zustandes unter Berücksichtigung von Kostenpositionen, zu monetären Vorteilen und nicht-monetären Aspekten und zu funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen erstellt.

AP 7 Innovative Recycling-Strategien für den Textilbereich

Ansprechpartner

Prof. Dr. Gerhard Schewe, Westfälische Wilhelms- Universität Münster, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, Universitätsstraße 14–16, 48143 Münster, E-Mail: orga@wiwi.uni-muenster.deProjektpartner Stadt Straubing, Universität Stuttgart

Kurzbeschreibung

Für den unvermeidbaren Kunststoffeinsatz in der textilen Supply Chain wurden in einem Business Case nachhaltige Recycling-Strategien in Zusammenarbeit mit Praxispartnern aus dem Textilhandel entwickelt, die Plastik als aussichtsreiche Ressource für innovative Herstellungs- und Produktionsverfahren (für die Bereiche Herrenoberbekleidung und Funktionstextilien) betrachten. Dabei lag der Fokus auf additiven Fertigungsverfahren (umgangssprachlich 3D-Druck), die bereichs- und branchenübergreifend innovative Recycling-Lösungen bieten und somit eine Verbindung zum Forschungsbereich Lebensmittelverpackungen bildeten.

AP 8 Kontextspezifische Analyse des Lebenswegs der Produktbeispiele

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Stefan Albrecht, Universität Stuttgart, Fakultät 2 Bau und Umweltingenieurwissenschaften, Institut für Akustik und Bauphysik, Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung, Wankelstraße 5, 70563 Stuttgart, E-Mail: gabi@iabp.uni-stuttgart.de

Projektpartner

Stadt Straubing, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Forschungsstelle für allgemeine und textile Marktwirtschaft der Universität Münster, Fraunhofer- Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Universität Stuttgart, Philipps-Universität Marburg, Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH

Kurzbeschreibung

Welche globalen Probleme Plastik entlang seiner Supply Chain verursacht und wie gravierend diese in welchem Kontext tatsächlich sind, diese Frage wurde mittels einer kontextspezifischen Analyse mit Blick auf den gesamten Lebensweg der möglichen Produktlösungen (Textil, Lebensmittel) bzw. des Plastiks (z.B. Lebensmittelverpackung) und auf die gesamte Breite der Probleme basierend auf der Methode der Ökobilanz und den Informationen aus den vorangegangen Arbeitspaketen beantwortet. Aus der Praxis arbeiteten verschiedene Praxispartner des Textil- und Lebensmittelhandels unterstützend zu.

AP 9 Testen „neuer Lösungen“

Ansprechpartner Prof. Dr. Klaus Menrad, Hochschule Weihenstephan- Triesdorf, Fachgebiet für Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe, Petersgasse 18, 94315 Straubing, E-Mail: klaus.menrad@wz-straubing.de

Projektpartner

Stadt Straubing, Forschungsstelle für allgemeine und textile Marktwirtschaft der Universität Münster, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Universität Stuttgart, Philipps-Universität Marburg, Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH

Kurzbeschreibung

Die neu entwickelten Produkte/Lösungen der AP5 und 6 wurden auf ihre Verbraucherakzeptanz untersucht und in den Geschäften der Partnerunternehmen aus der Lebensmittel- und Textilbranche für einen Zeitraum von zwei Wochen getestet. Neben den Verkaufszahlen wurden auch die weiteren Reaktionen der Kunden in 300 persönlichen Interviews erfasst. Auch die entwickelte App (Android- und iOS-Version) wurde in den Test eingebunden und auf ihre Usability getestet

AP 10 Ausarbeiten und Dokumentieren von praxisorientierten Handlungsempfehlungen

Ansprechpartner

Prof. Dr. Gerhard Schewe, Westfälische Wilhelms- Universität Münster, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, Universitätsstraße 14–16, 48143 Münster, E-Mail: orga@wiwi.uni-muenster.de

Sven Sängerlaub, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Giggenhauser Straße 35; 85354 Freising, E-Mail: sven.saengerlaub@ivv.fraunhofer.de

Prof. Dr. Klaus Menrad, Hochschule Weihenstephan- Triesdorf, Fachgebiet für Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe, Petersgasse 18, 94315 Straubing, E-Mail: klaus.menrad@ wz-straubing.de

Projektpartner

Stadt Straubing, Philipps-Universität Marburg, Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH

Kurzbeschreibung

Basierend auf den erarbeiteten Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen für die untersuchten Branchen formuliert und in einer kompakten Dokumentation zusammengefasst. Die Ableitung der Handlungsempfehlungen erfolgte in enger Abstimmung aller Partner und auf Basis der gemeinsam im Projektverlauf identifizierten Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken der erarbeiteten Lösungen und Strategien. Ziel war es dabei, eine klare Wirkungsabschätzung für die erarbeiteten Lösungen und Strategien zu erreichen und somit zu einer verbraucherseitigen Reduktion des Plastikaufkommens beizutragen.

Fallstudien

Im Projekt wurden mehrere Fallstudien für den Bereich „Lebensmittelverpackung“ und „Textilien“ durchgeführt. So wurden z.B. alternative Verpackungsvarianten für folgende Bereiche entwickelt: Serviceverpackungen, Schalen/Trays, Beutel für Backwaren. Diese Verpackungsalternativen wurden im Zuge des Projekts im Hinblick auf die „Qualität“, auf die „Verbraucherakzeptanz“ und eine Verbesserung des „Plastik- Index“ getestet.

Im Bereich Textilien wurden innovative Strategien zur Analyse der gesamten Textil Supply Chain auf vermeidbaren Kunststoff-Einsatz zusammen mit den Praxispartnern entwickelt. Darüber hinaus wurden nachhaltige Recycling-Strategien entwickelt, die Plastik als aussichtsreiche Ressource für innovative Herstellungs- und Produktionsverfahren (für die Bereiche Herrenoberbekleidung und Funktionstextilien) betrachten. Dabei lag der Fokus auf additiven Fertigungsverfahren (umgangssprachlich 3D-Druck), die bereichs- und branchenübergreifend innovative Recyclinglösungen boten.

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