Tackling microplastics in the environment - evidence-based policy recommendations on pellet loss, tire abrasion, fibres, and paints

Tackling microplastics in the environment - evidence-based policy recommendations on pellet loss, tire abrasion, fibres, and paints

9. März 2023, 09:00-14:30 | Brüssel

Am 9. März 2023 fand in Brüssel die Veranstaltung "Tackling microplastics in the environment – evidence-based policy recommendations on textile fibres, tire abrasion, and pellet loss" statt. An der Veranstaltung nahmen rund 70 Wissenschaftler:innen, Vertreter:innen der EU-Institutionen sowie Repräsentant:innen von Interessensgruppen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft teil, um über unbeabsichtigte Einträge von Mikroplastik in die Umwelt zu diskutieren.

RD Dr. Martin Dubiel (Vertretung des Freistaats Bayern bei der Europäischen Union) eröffnete die Veranstaltung und sprach die einleitenden Worte der Begrüßung. Die Begrüßungsrede hielt Dr. Frieder Kettemann vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. R. Andreas Kraemer, der die Veranstaltung moderierte, gab einen kurzen Überblick über die aktuellen politischen Rahmenbedingungen für Plastik und die jüngsten Entwicklungen auf verschiedenen politischen Ebenen.

In dem Eingangsvortrag umriss Werner Bosmans (GD Umwelt) das politische Mandat für die Regulierung von (Mikro-)Plastik auf EU-Ebene, die entscheidenden Quellen für die unbeabsichtigten Einträge von Mikroplastik in die Umwelt sowie den bestehenden EU-Rechtsrahmen für Mikroplastik. Im Anschluss an die Präsentation betonte Herr Bosmans in einer Frage-und-Antwort-Runde, dass weiterhin ein hoher Forschungsbedarf mit Blick auf die Methodik einer europaweiten Probenahme von Mikroplastik in Böden sowie das entsprechende Monitoring auf Ebene der Mitgliedstaaten besteht.

Der erste inhaltliche Block befasste sich mit dem Thema Reifenabrieb mit Vorträgen von Mag. Dr. Romana Hornek-Gausterer (Umweltbundesamt Österreich) und Prof. Dr. Ing. Matthias Barjenbruch (Technische Universität Berlin). Frau Hornek-Gausterer legte den Schwerpunkt auf Additive in Reifen und ging konkret auf para-substituierte Phenylendiamine (PPDs) ein. Sie führte aus, dass eine Umweltüberwachung erforderlich ist, um zu verstehen, welche Stoffe/Produkte von Belang sind, und um etwas über das Vorkommen, den Transport/den Verbleib und das Verhalten dieser Partikel und Stoffe in der Umwelt zu erfahren. Prof. Barjenbruch stellte die Ergebnisse des RAU-Projekts zum Reifenabrieb vor und empfahl Maßnahmen zur Verringerung des Eintrags von Reifenpartikeln in die aquatische Umwelt.

Im zweiten Block zu Textilfasern erläuterte Dr. Korinna Altmann (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Projekt RUSEKU) die Ergebnisse von Waschmaschinentests zur Freisetzung von Textilfasern aus Kleidungsstücken wie Hemden bei haushaltstypischen Waschvorgängen in einer herkömmlichen Waschmaschine. Der zweite Vortrag von Nicklas Gustavsson (Ramboll) befasste sich mit Geotextilien, die beispielsweise im Straßenbau oder zum Erosionsschutz eingesetzt werden. Herr Gustavsson wies auf die großen Forschungslücken hin, die in Bezug auf die Verwendung von Geotextilien und die möglichen Einträge von Mikroplastik während der Nutzungsphase oder beim Entfernen von Geotextilien aus der Umwelt bestehen.

Der dritte Block begann mit einem Vortrag von Felix Weber (Hochschule RheinMain) und Luisa Barkmann-Metaj (Technische Universität Darmstadt), die Ergebnisse aus dem EmiStop-Projekt zu Mikroplastik- und Pellet-Verlusten in der Industrie vorstellten. Die beiden Forscher:innen präsentierten ihre Ergebnisse über industrielle Mikroplastikemissionen an Industriestandorten und mögliche Reduktionsmaßnahmen. Anschließend stellten Dr. Ulrike Braun (Umweltbundesamt [UBA]) und Dr. Nizar Benismail (Nestlé Quality Assurance Center Vittel) die Arbeit der gemeinsamen ISO-Arbeitsgruppe zu Mikroplastik vor, in der beide aktiv mitarbeiten. Dabei ist eine Herausforderung bei der Standardisierungsarbeit die Harmonisierung von Standards, die derzeit in verschiedenen Arbeitsgruppen entwickelt werden.

Im letzten Block präsentierte Dr. Saskia Ziemann (Projektträger Karlsruhe) die Kernaussagen des deutschen Forschungsschwerpunkts „Plastik in der Umwelt“, während Prof. Dr. Christian Laforsch (Universität Bayreuth) den zukünftigen Forschungsbedarf aufzeigte, der – zumindest teilweise – vom Sonderforschungsbereich 1357 Mikroplastik aufgegriffen wird.

Die Veranstaltung „Tackling microplastics in the environment” fand am 9. März 2023 in der Vertretung des Freistaats Bayern bei der Europäischen Union in Brüssel statt und wurde gemeinsam durch das Ecologic Institut für den Forschungsschwerpunkt „Plastik in der Umwelt – Quellen • Senken • Lösungen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, den Sonderforschungsbereich 1357 Mikroplastik an der Universität Bayreuth und die Interest Group Plastics des EPA-Netzwerks organisiert.

Die Dokumentation der Veranstaltung (Agenda, Vortragsfolien, Videos) ist auf der englischsprachigen Website verfügbar.

 

Datum
Ort
Vertretung des Freistaats Bayern bei der Europäischen Union, Rue Wiertz 77, 1000 Brüssel
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